Effektive Gestik vor der Kamera: Überzeugen, statt herumfuchteln
Wie Sie mit den richtigen Handbewegungen Ihre Präsenz und Botschaft in Videos verbessern
"Was soll ich bloß mit meinen Händen machen?"
Genau darum geht es in diesem Beitrag. Spoiler: Wir sprechen auch über einen wichtigen Punkt, der in fast allen Ratgebern vergessen wird und den sogar Profis, die speziell zum Thema Körpersprache coachen, oft falsch machen.
Unsicherheit bei der Gestik
Gestik ist ein Thema, das oft Fragen aufwirft. Folgende Klassiker hören wir öfter:
Gestikuliere ich zu viel?
Gestikuliere ich auf die richtige Art und Weise?
Sieht das bei mir genauso schlimm aus?
Und oft gibt es auch Potenzial, sich zu verbessern.
Warum ist Gestik wichtig?
Studien zeigen, dass die Art und Weise, wie wir etwas sagen, genauso wichtig ist wie das, was wir sagen. Gestik gehört zum Gesamt-Erscheinungsbild und muss stattfinden. Gestik kann aber auch stören. Wird zu wild, zu viel, zu monoton mit den Händen gearbeitet, lenkt das vom Inhalt ab und es raubt das dem Video Professionalität und Glaubwürdigkeit.
Bestenfalls findet Gestik zwischen Gürtel und Hals statt – das wirkt natürlich und stimmig. Und eine starke Präsenz braucht starke Gesten, damit der Gesamteindruck stimmt. Die Intensität kann sich auch im Laufe eines Videos verändern.
Außerdem sollten Gestik und Inhalt zusammenpassen. Wie das gelingt, dazu weiter unten konkrete Tipps.
Wie viel Gestik ist richtig?
Hier unterscheiden wir zwischen Quantität und Qualität.
Wann sollte Gestik eingesetzt werden?
Alle Gesten sollten einen bestimmten Zweck haben und bestenfalls das Gesagte visuell unterstützen. Natürlich gelingt das nicht immer, aber Qualität und Intensität der Gesten können angepasst werden.
Wie stark sollte Gestik ausgeprägt sein?
Da wir in Videos nur einen Ausschnitt des Darstellers in klein sehen, dürfen die Gesten etwas intensiver sein. Aber bitte nicht übertrieben, da sie sonst vom Inhalt ablenken.
Vermeiden Sie folgende Gesten
Hände kneten
Ins Gesicht fassen
Am Outfit spielen
Am Ring drehen
Mit erhobenem Finger zeigen
Die ersten vier Gesten zeigen Aufregung, die letzte drückt Dominanz aus und bewirkt Ablehnung.
Zur Abwechslung nur eine Hand nutzen
Trainieren Sie, nur eine Hand zu verwenden. Symmetrische Handbewegungen stumpfen schnell ab, insbesondere wenn eine Hand ausreichend wäre. Nutzen Sie daher gezielt eine oder beide Hände, je nachdem, was Sie gerade aussagen möchten. Mit einer Hand zu arbeiten, wirkt zudem souverän und präzise.
Achten Sie auf kulturelle Unterschiede
Eine Geste kann in verschiedenen Ländern unterschiedliche Bedeutungen haben.
Ein Kreis aus Zeigefinger und Daumen bedeutet den USA "Okay", in Frankreich "Null" und in Osteuropa kann es als sexuelle Anspielung verstanden werden.
Für echte Profis: Spiegelverkehrte Gestik
Was oft vergessen wird, ist spiegelverkehrtes Gestikulieren. Denken Sie daran, dass der zeitliche Verlauf von links nach rechts geht. Links und Rechts sind für Zuschauer allerdings spiegelverkehrt. Echte Profis drehen ihre Gestik daher um und unterstützen das Gesagte damit noch besser.
Wenn Sie gar nicht wissen, was Sie mit Ihren Händen tun sollen, hilft es, etwas in die Hand zu nehmen. Kugelschreiber, eine Kaffeetasse, ein Presenter oder Moderationskarten sind dafür besonders nützlich.
Achten Sie darauf, dass Sie an diesen Gegenständen nicht herumspielen und vermeiden Sie es, Geräusche zu erzeugen.
Individueller Stil
Gestik ist persönlich, unterscheidet sich und muss sich entwickeln.
Einer unserer Kunden sitzt im Rollstuhl und gestikuliert anders, weil er es gewohnt ist, nach oben zu schauen. Im Video muss er die Hände etwas nach unten nehmen, da die Kamera auf Augenhöhe ist.
Praktische Beispiele für effektive Gestik
Aufzählung: Wenn Sie Punkte aufzählen, können Sie dies mit den Fingern visualisieren.
Beispiel: "Erstens, zweitens, drittens" – und dabei jeweils einen Finger heben
Größenvergleich: Um Größenunterschiede zu verdeutlichen, können Sie die Hände auseinander bewegen, um "groß" zu zeigen, oder näher zusammenbringen, um "klein" zu demonstrieren.
Richtungsanzeige: Zeigen Sie in eine Richtung, um auf etwas hinzuweisen.
Beispiel: "Hier sehen Sie das Diagramm" – und dabei in die entsprechende Richtung zeigen.
Zeitliche Abläufe: Nutzen Sie Gesten, um zeitliche Abläufe darzustellen.
Beispiel: "Gestern" – und dabei nach rechts (ihr Rechts) zeigen, "Heute" – nach vorne zeigen, "Morgen" – nach links (ihr Links) zeigen.
Visualisierung: Wenn Sie über ein Konzept sprechen, können Sie dies mit Gesten unterstützen.
Beispiel: "Das Wachstum unseres Unternehmens" – und dabei eine aufsteigende Bewegung mit der Hand machen.
Fazit
Gestik ist wichtig, muss stattfinden und hilft, das Gesagte visuell zu unterstützen. Gestik sollte passend und dezent eingesetzt werden, damit sie nicht vom Inhalt ablenkt. Dabei gibt es viele einfache Tricks, wie es einfach gelingt, die Hände passend einzusetzen.
Wenn Sie diese Tipps gerne umsetzen möchten, es Ihnen aber schwerfällt, all das im Kopf zu behalten, dann kommen Sie doch einfach zu uns ins Studio. Hier bekommen Sie wertvolles Feedback und wir holen gemeinsam die bestmögliche Performance heraus. Besuchen Sie unsere Seite zum Thema Studio-Dreh – wir freuen uns auf den Kontakt!
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